Bitte sehr, der dritte Teil 🙂
Am nächsten Morgen erlebten wir dann eine Überraschung, die unsere Hoffnung auf einen weiteren Tag im Wasser platzen ließ. Es regnete wie aus Eimern. Der trockene Boden des Campingplatzes war mit den niederströmenden Wassermassen hoffnungslos überfordert und so war bald der ganze Campingplatz unter Wasser. Familien die Zelte vor ihrem Wagon aufgestellt hatten, waren eifrig dabei, diese abzubauen und ins trockene zu bringen. Meine Eltern und mich stimmte das Wetter mißmutig, meine Eltern, weil sie auf 2 Wochen Sonnenschein gehofft hatten und mich, weil ich darauf gehofft hatte, einen weiteren Tag alleine mit Eddy am Strand verbringen zu können. Eddy und seine Eltern schien das ganze nicht weiter zu stören. Mit einem Achselzucken meinte er:
„Das kennen wir nicht anders, das ist bisher glaub ich in jedem Urlaub passiert, den wir hier waren, einige Male ging das einige Tage so, sodass der Campingplatz alle die Urlauber, die in Zelten hausten in Hotels schaffen mussten, weil das Wasser teilweise Schienbein-hoch stand.“
Irgendwo versetzte es mir einen Stich, dass es ihn nicht zu stören schien, dass wir den Tag nicht alleine zusammen verbringen konnten.
„Und was machen wir jetzt?“ fragte ich in die Runde. Wir saßen alle gemeinsam in Eddys Wagon und frühstückten.
„Ich hab mich noch gar nicht informiert, was man hier in der Gegend machen kann, ich war nicht davon ausgegangen, dass es so schnell schlechtes Wetter geben würde und wir nicht am Strand liegen können.“ erklärte mein Vater und schaute Eddys Eltern fragend an, in der Hoffnung, dass sie einen Vorschlag hatten.
„Nunja, es gibt da in der Nähe ein Museum, in dem die komplette römische Geschichte dargestellt ist. In all den Jahren haben wir es noch nie geschafft da rein zu gehen, denn Eddy und Robin hatten nie Lust dazu.“
Ich hörte gar nicht hin, was mein Vater sagte. Robin? Hatte Guiseppe nicht gestern Eddy nach dem gefragt? Ich schaute Eddy in die Augen, aber er rührte sich nicht. Kein Wort der Erklärung, er tat einfach so, als sei der Name nie gefallen. Jetzt war mein Interesse um so mehr geweckt: Wer war dieser Robin? Und was hatte er mit Eddy und seiner Familie zu tun gehabt? Die wichtigste Frage war allerdings: Warum reagierte Eddy so sonderbar auf den Namen? Immerhin wusste ich jetzt, wofür das R auf seinem Anhänger gestanden hatte.
Mein Vater stieß mir sanft in die Seite:
„Was?“ ich war der Unterhaltung gar nicht mehr gefolgt.
„Ob ihr mitkommen wollt hab ich gefragt.“ Wiederholte er, mit einem amüsierten Lächeln im Gesicht.
Ich schaute zu Eddy hinüber:
„Also ich hab ehrlich gesagt keine Lust dazu, aber mir fällt jetzt spontan auch nichts anderes ein, dass man machen könnte.“ erklärte er, und überließ mir die Entscheidung.
„Naja, wenn es eh nichts anderes gibt, lass uns einfach mitgehen, so schlimm wird es schon nicht werden.“
Das ich diese Aussage noch bitter bereuen würde, wusste ich da leider noch nicht. Wir fuhren zu dem Museum, und liefen, geschlagene 5 Stunden darin rum. Jede Kleinigkeit wollten unsere Eltern sehen und jede Beschreibung genau durchlesen. Doof nur, dass die Beschreibungen nur auf englisch und italienisch da standen. So mussten Eddy und ich immer wieder als Dolmetscher her halten, weil die Englischkenntnisse unserer Eltern natürlich nicht ausreichten. Der größte Fehler den wir machten, bestand darin, dass wir eingewilligt hatten mit nur einem Auto zu fahren, was uns dazu zwang, die ganze Zeit da zu bleiben.
Jetzt saßen wir endlich wieder im Auto, geschafft schauten Eddy und ich uns an.
„Oh man, das war weit aus mehr, als ich jemals über das römische Reich erfahren wollte. Und diese ganzen Tonscherben erst, mal ehrlich, dass interessiert doch niemanden wirklich oder?“ beschwerte er sich.
Sein Vater räusperte sich und warf ihm einen bösen Blick zu. Er war ganz begeistert von zahlreichen Tonscherben und Fundstücken gewesen. Verschmitzt sah Eddy mich an, er hatte genau darauf abgezielt, seinen Vater aufzuziehen. Das war unser einziger Trost an diesem Tag gewesen, unsere Eltern aufzuziehen und uns über sie lustig zu machen. Ziemlich schnell hatten wir festgestellt, dass wir den gleichen Humor hatten. Wir beide liebten „Deine-Mutter-Witze“ (wobei wir immer aufpassen mussten, dass unsere Mütter nicht gerade in der Nähe waren) und mochten es ungemein, unsere Väter auf ihr fortschreitendes Alter aufmerksam zu machen.
„Was wollen wir jetzt machen?“ fragte ich ihn. Der Regen prasselte nach wie vor ununterbrochen gegen die Scheibe des Autos, nur ein klein wenig war er im Laufe des Tages schwächer geworden.
„Du schuldest mir noch eine Pizza oder?“ schelmisch schaute er mich an, er würde das nicht vergessen.
„Ja das stimmt. Dann lass uns zu der Pizzeria auf dem Campingplatz gehen. Während des Essens können wir ja überlegen, was wir den Rest dieses verregneten Abends machen wollen.“ schlug ich vor.
„Das klingt nach einem guten Plan.“ willigte er ein, ehe er sich an unsere Eltern wandte: „Was hat die ältere Generation in diesem Wagen geplant?“
„Keine Angst, wir verschonen euch jetzt mit unserer Anwesenheit, wir haben uns entschieden zum Theater zu fahren. Das ist nicht weit von hier und dort läuft momentan ein wunderbares Musical.“ Ich verdrehte die Augen, als ich von diesem langweiligen Plan hörte, ein Glück, dass sie uns nicht mitnehmen wollen.
„Kann ich dann unser Auto haben, falls wir noch irgendwo hinwollen?“ fragte Eddy seinen Vater.
„Und wo sollte das sein?“ gespielt argwöhnisch betrachtete er seinen Sohn. Jetzt hatte er die Möglichkeit, sich für die vielen Kommentare des Tages zu revanchieren.
„Keine Ahnung, vielleicht in die Disco? Ich war doch letztes Jahr in Siméne in einer, die war sehr vielversprechend.“
„Ob du schon alt genug bist in eine Disco zu gehen?“ Sein Lächeln bewies mir eindeutig woher Eddy diesen verschmitzten Ausdruck immer hatte, die Ähnlichkeit war nicht abzustreiten.
„Sehr witzig! Versuch es erst gar nicht, mir kannst du sowieso nicht mehr das Wasser reichen.“ Meinte Eddy trocken und sein Vater schien ihm da Recht zu geben, jedenfalls lenkte er ein: „Wenn ihr schon in die Disco geht, könnte ja nur einer von euch trinken, wenn ihr mit dem Auto fahrt. Die Disco ist doch nicht weit entfernt, wie wäre es, wenn ihr euch einfach ein Taxi nehmt?“
Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch, mein Vater wäre nie mit so einem Vorschlag gekommen.
„Das ist natürlich eine Idee, was meinst du?“ fragte er mich.
„Ja, lass uns das doch so machen, ich war schon ewig nicht mehr richtig Party machen.“
So verbrachten wir die restliche Rückfahrt damit, den Abend zu planen. Schließlich saßen wir im Restaurant und machten uns hungrig über unsere Pizzen her. Mein Vater hatte uns sogar noch 50 Euro gegeben, die wir für das Taxi verwenden sollten. Die Coolness von Eddys Eltern schien bei ihm eine Art Wettkampfdenken auszulösen. Mir sollte es jedenfalls recht sein. Als wir mit dem Essen fertig waren, beschloss ich Eddy endlich nach diesem Robin zu fragen. Ich war mir nicht sicher, wie ich es angehen sollte, schließlich hatte mir seine Reaktion gezeigt, dass das ein empfindliches Thema für ihn zu sein schien. Doch meine Neugier war inzwischen riesig geworden, also wollte ich ihn möglichst nicht ohne eine Antwort davon kommen lassen.
„Deine Eltern und auch dieser Guiseppe gestern haben einen Robin erwähnt, wer ist das?“ ich ließ den Satz so beiläufig klingen wie möglich, wobei ich Eddy aber nicht aus den Augen ließ.
„Ist nicht so wichtig.“ Mehr wollte er mir nicht dazu sagen, allerdings ließ ich dieses Mal nicht locker.
„Komm schon, erzähls mir, ich würde echt gerne wissen wer das ist.“ Diesmal drehte er seinen Kopf weg, sodass ich sein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Es schien, als wolle er seine Gefühle vor mir verbergen.
„Nein, mir wäre es lieber, jetzt nicht darüber zu reden.“
Mir reichte das nicht, darum bohrte ich weiter nach, allerdings auf weniger aggressive Weise:
„Du kannst es mir ruhig erzählen, ich habe schon gemerkt, dass dir das Thema nahe geht. Ich werde auch nichts zu meinen Eltern sagen, wenn du das gerne so möchtest.“
Unvermittelt sah er mich an. „Ben, tut mir Leid, aber das geht dich wirklich nichts an!“ Der Nachdruck, mit dem er das sagte verwunderte mich.
„Warum machst du da so ein Geheimnis draus? Ich bin mir sicher, ich könnte deine Eltern fragen, die würden es mir ohne weiteres erzählen.“
„Ich habe dir doch gerade gesagt, das dich das rein gar nichts angeht! Was weißt du schon? Du hast keine Ahnung, welchen Einfluss dieses Thema auf meine Familie und mich hat, also halt dich einfach raus!“ Er schrie mich fast an, einige der anderen Gäste schauten zu uns herüber. Ich war völlig perplex, da ich nicht mit einem solchen Wutausbruch gerechnet hatte. Ehe ich mich entschuldigen konnte, stand Eddy auf und stürmte aus dem Restaurant. Gut, dass die Rechnung eh auf mich ging. Den Leuten, die mich jetzt anstarrten schenkte ich keinerlei Beachtung. Ich war vielmehr mit meinem schlechten Gewissen beschäftigt. Ich war gerade eindeutig zu weit gegangen, dass wusste ich. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Er hatte vollkommen recht, das ging mich absolut nichts an. Wenn ich Pech hatte, hatte ich gerade die noch frische Freundschaft zu Eddy zerstört. So ein Mist! Am liebsten hätte ich mich selber geohrfeigt, so sauer wurde ich plötzlich. Ich musste mich bei ihm entschuldigen, am besten sofort. Ich hoffte, dass er mir verzeihen würde, wenn ich ihm sofort erklärte, dass es mir Leid tat und, dass er natürlich vollkommen recht hatte, ich hätte mir nicht hinausnehmen sollen, solche Forderungen zu stellen. Mit diesem Plan und einem schlechten Gewissen, dass bis zum Himmel ragte, zahlte ich und machte mich auf dem Weg zum Wohnwaggon. Noch immer regnete es, aber die Tatsache, dass ich schon nach wenigen Metern klatschnass war, störte mich nicht. In Gedanken ging ich wieder und wieder durch, wie ich mich am Besten bei Eddy entschuldigen würde. Aber was wenn er gar nicht am Wohnwaggon ist?
Zur Not hab ich immer noch seine Handynummer. Aber er musste da sein, wo sollte er auch bei diesem Wetter hin? Inständig hoffte ich, dass er gleich da war und das ich die Sache wieder in Ordnung bringen konnte. Der Weg zum Waggon kam mir jetzt unendlich lang vor, mein T-Shirt war inzwischen vollkommen durchweicht und klebte mir an der Haut. Nach einer gefühlten Stunde erreichte ich seinen Waggon, mein Herz pochte mir bis zum Hals, als ich vor der Tür stand und meine Gedanken sammelte. Schließlich fasste ich den Mut und klopfte. Dicke Regentropfen fielen auf mich nieder, als ich vor der weißen Tür stand wartete und hoffte, dass er auf macht. Aber nichts passierte. Nichts rührte sich drinnen. Angestrengt lauschte ich, aber selbst wenn er da war, gab er keinen Mucks von sich. So ein Mist! Ich klopfte noch einmal, obwohl ich eigentlich schon wusste, dass es zwecklos war. Shit! Frustriert schlug ich gegen die Tür, ehe ich mich umdrehte und zu unserem Waggon ging. Mit zitternden Händen schloss ich auf, es wurde allmählich sehr kalt in den nassen Sachen. Sofort zog ich mein Handy aus der Tasche und wählte Eddys Handy an. Tuuut….Tuuut die Sekunden krochen dahin, immer wieder maltretierte das Tuuten meine Ohren. Auch nach dem dritten Versuch nahm er noch nicht ab. Verdammt. Wütend warf ich das Handy vom Flur aus bis auf mein Bett. Ich verteilte das Wasser im gesamten Wohnwaggon, als ich in mein Zimmer ging und mir neue Anziehsachen holte, bevor ich mich unter die Dusche stellte. Gedanken versunken stand ich unter dem heißen Wasser. Das Handy lag griffbereit außerhalb der Kabine, hoffentlich rief er an sobald er die Anrufe sah. Wenn er allerdings beschlossen hatte mich zu ignorieren, gab es nicht mehr viel was ich tun konnte, außer abzuwarten. Nachdem ich mich angezogen und den Boden überall gewischt hatte setzte ich mich auf mein Bett. Noch immer keine Nachricht von Eddy. Immerhin hatte es zwischenzeitlich zu regnen aufgehört. Ich entschloss mich ihm noch eine SMS zuschicken und dann einfach abzuwarten. Ich tippte einige Worte der Entschuldigung und bat ihn darum, mit ihm persönlich reden zu können. Wie ich es befürchtet hatte, kam auch darauf keine Antwort. Die Uhr auf meinem Handydisplay zeigte inzwischen halb zehn an, somit würde der Discobesuch wohl flach fallen, sollte er sich noch länger entschließen mit nicht zu verzeihen. Warum war mir das nur so wichtig? Ich kannte ihn doch erst zwei Tage, warum war es mir dann so verdammt wichtig, dass er mir verzieh? Er war doch eigentlich nichts, als ein X-beliebiger Typ den ich zufällig im Urlaub getroffen hatte. Trotzdem irgendetwas war da, was mir keine Ruhe gab. Ich wollte, dass er mir verzieh und ich wieder Zeit mit ihm verbringen konnte. Dieses alleinsein und abwarten machte mich rasend. Unruhig ging ich auf und ab. Es gab nichts was ich tun konnte, die einzige Beschäftigungsmöglichkeit, die ich hatte war eine Lektüre für die Schule, und für die fehlte mir nun absolut die Ruhe. Es war Viertel nach Zehn, als in seinem Waggon endlich Licht anging. Sofort wurde ich wieder nervös, sollte ich jetzt sofort hinüber gehen? Nein, entschied ich. Er hatte meine SMS sicher gelesen, ich sollte ihn jetzt erst einmal in Ruhe lassen und abwarten, bis er zu mir kam.
So saß ich auf meinem Bett, schaute abwechselnd auf mein Handy und hinüber zu Eddys Waggon, aber eine ganze Zeit tat sich nichts. Also ging ich in die Küche und holte mir etwas zu Trinken, als ich wieder kam, war das Licht in ihrem Waggon verloschen. Mist! Jetzt hatte ich verpasst, ob er gegangen war oder ob er sich einfach schlafen gelegt hatte. Verärgert über mich selbst knallte ich die Flasche auf den Boden und sprang auf das Bett, sodass der Lattenrost knackte. In dem Moment wurde zaghaft gegen die Tür geklopft. Sofort sprang ich auf und lief zur Tür. Sollte er nocheinmal zurückgekommen sein? Hoffnungsvoll öffnete ich die Tür.
Die Hoffnung verflog, als Guiseppe, der kleinwüchsige, temperamentvolle Italiener vor mir stand.
„Was kann ich für Sie tun?“ fragte ich, dass es mir nicht passte ihn hier zu sehen, war mir deutlich anzuhören.
„Bitte entschuldigen Sie die Störung. Ich wollte eigentlich gar nicht zu ihnen, sondern zu Eddy. Aber drüben öffnete niemand und da dachte ich er wäre vielleicht bei ihnen?“
„Tut mir leid, da muss ich Sie enttäuschen. Ich weiß leider auch nicht wo er ist. Was wollen Sie denn von ihm? Falls ich ihn heute noch sehe, kann ich ihm Bescheid sagen.“
„Ich wollte ihm dieses Buch wiedergeben. Es gehört Robin. Sie haben es letztes Jahr unter dem einen Bett in ihrem Waggon vergessen. Ich habe es an mich genommen und wollte es ihnen dieses Jahr wiedergeben.“ Er streckte mir ein kleines Buch entgegen. Ein Fantasy Buch, mit einem roten Cover. Wer immer er ist, er hat einen guten Geschmack. Ich kannte das Buch, ich selber hatte es schon Mal gelesen. Als ich das Buch entgegen nahm, fiel mir ein, dass das hier eine gute Chance war mehr über diesen Robin zu erfahren. Vielleicht verstand ich ja dann, warum Eddy so schlecht auf das Thema zu sprechen war.
„Jetzt wo Sie es sagen, wer ist dieser Robin? Ist das ein guter Freund von Eddy?“
„Robin? Neiin, istee sein kleiner Bruder. Hat er ihnen noch nicht von ihm erzählt?“ Überrascht von der Frage schaute er mich an.
„Nein, bis jetzt noch nicht.“
„Das wundert mich jetzt aber wirklich. Normalerweise sind äh die beiden eine Herz und eine Seele. Ich komme aus eine große Familie, mit vielen, vielen Geschwistern, aber ich habe noch nie 2 Brüder erlebt, die so ein enges Verhältnis hatten. Eddy hat sich schon immer rührend um seine kleine Bruder gekümmert, also, zumindest wenn sie hier waren. Obwohl er ja iste 5Jahre älter als Robin, er hat hier immer alles mit ihm zusammen gemacht. Er hat ihm das Surfen beigebracht, ging mit ihm Tauchen, er hat eigentlich alles mit ihm gemacht. Robin hat seinen großen Bruder bewundert und ihm in alles nachgeeifert. Es äh hat mich wirklich überrascht zu hören, dass er dieses Jahr nicht mit ist. Hat Eddy etwas gesagt, warum er nicht dabei ist?“
„Nein, er hat noch nicht einmal von ihm gesprochen.“
„Das iste wirklich komisch. Ich glaube ich werde seine Eltern mal danach Fragen, vielleicht haben sich die beiden ja gestritten, das kann ja auch bei so engen Geschwistern mal passieren.“
„Stimmt, so etwas soll in den besten Familien vorkommen. Ich werde ihm das Buch geben, sobald ich ihn sehe.“
„Danke, ich bin mir sicher, wir werden uns noch öfter sehen. Machen Sie es gut, und grüßen Sie bitte Eddy und seine Familie von mir.“ Mit diesen Worten verabschiedete Guiseppe sich und ließ mich allein. Nachdenklich stand ich noch eine Zeit in der Tür. Wenn die beiden so ein gutes Verhältnis zu einander haben, warum hatte Eddy mir dann noch nichts von seinem kleinen Bruder erzählt? Und warum reagierte er jetzt immer so empfindlich auf seinen Namen? Ich schloss die Tür und ging hinüber zu meinem Bett. Die ganze Zeit starrte ich auf das Buch, als ich darüber nachdachte, was passiert sein konnte, dass Eddy jetzt nicht mehr über Robin sprechen wollte. Ich blätterte in dem Buch, als ich einen handschriftlichen Eintrag in dem Buch fand. Jemand hatte eine der leeren Seiten am Anfang genutzt, um einen persönlichen Gruß zu schreiben. In blauer Tinte stand dort: „Herzlichen Glückwunsch zum 11 Geburtstag. Damit die kleine Leseratte wieder Futter bekommt, gibt es hier einen Leckerbissen aus der Fantasyabteilung. Viel Spaß damit, Eddy.“
Er muss ihn wirklich gemocht haben, welcher 16Jährige würde sonst so etwas für seinen kleinen Bruder schreiben? Vielleicht konnte ich ihn nocheinmal danach fragen, wenn ich ihm das Buch wiedergab. Jetzt wusste ich ja immerhin etwas über ihn und seinen Bruder. Ich grübelte noch eine Weile, wie ich ihn am besten darauf ansprach, ohne, dass er mich wieder abwies. Irgendwann fing ich dann an das Buch zu lesen. Von Eddy hörte ich an diesem Abend nichts mehr, ich konnte noch nicht einmal erkennen, wann er wieder kam. Noch bevor meine Eltern wieder da waren, war ich eingeschlafen.
Guten Morgen, John.
Ja, manchmal ist es sehr sinnvoll, einen Menschen nicht zu sehr zu bedrängen, etwas über sich zu erzählen. Vielmehr ist es viel wichtiger, ihm zu sagen, dass man interessiert ist (aber nicht neugierig!). Dass man sich Sorgen um ihn macht und für ihn da sein will, um zu helfen, um zuzuhören! Bedrängen hat keinen Sinn. Wenn genug Vertrauen da ist, wird die Person sich schon öffnen und anfangs stockend erzählen, dann aber sein Herz sozusagen ausschütten. „Eddy“ hat dies wohl nun auch begriffen und wird so einen Fehler nie wieder machen!
Ein sehr schöner dritter Teil und ich bin natürlich sehr gespannt, was mit Robin passiert ist. Das wird wahrscheinlich ein sehr trauriger vierteil Teil werden, nicht wahr!?
Gute Nacht, für mich wird es Zeit endlich schlafen zu gehen. Bis dahin…
Angelo
Ich meinte natürlich …trauriger „vierter“ Teil…
Hallo Angelo, schön zu sehen, dass du immer noch dabei bist^^
Ich denke du meinst, dass Ben den Fehler nicht wieder machen wird, oder? Er ist es ja,der Eddy bedrängt;)
Was den vierten Teil angeht: Lass dich überraschen, mehr werde ich dazu jetzt noch nicht preisgeben;)
Lieben Gruß,
John
Hallo John, um 02:42 Uhr sollte ich schlafen und nicht Kommentare bei dir hinterlassen. Du hast natürlich Recht. Ich meinte Ben! Ich freue mich auf den nächsten Teil. Bis dahin.
Salut Angelo